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Pfauenaugen-Taggecko
copyright ©bFoto: Manuel Werner
wissenschaftlicher Name: Phelsuma quadriocellata
Unterarten: Phelsuma quadriocellata quadriocellata, Phelsuma quadriocellata lepida, Phelsuma quadriocellata parva und Phelsuma quadriocellata bimaculata Schutzstatus: Phelsuma ist als einzige Geckogattung neben Uroplatus komplett im Anhang 2 des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgeführt (Ausnahme: Phelsuma guentheri ist im Anhang 1 gelistet). Verbreitung / Herkunft: Phelsuma quadriocellata ist in den östlichen Gebieten von Madagaskar zu hause. Die Nominatform quadriocellata quadriocellata und quadriocellata lepida meist in Regenwaldgebieten und in höheren Lagen. Quadriocellata parva und quadriocellata bimaculate hingegen bevorzugen eher die Küstengebiete und auch vorgelagerte Inseln von Madagaskar. In dem jeweiligen Habitat bewohnen sie meistens Palmen oder Bananenstauden.
Die Insel Madagaskar Lebensraum:
Phelsuma quadriocellata quadriocellata findet man in den höher gelegenen Regenwald-Gebieten Ost- Madagaskars. Da er hat eine gewisse Vorliebe für glatte und breite Blätter hat, findet man ihn vorwiegend auf Bananenstauden. Als Kulturfolger ist Phelsuma quadriocellata aber auch in den Behausungen und Gärten der Menschen zu finden. Er lebt in sehr feuchten und niederschlagsreichen Gegenden. Im Jahresdurchschnitt regnet es dort um die 3000 mm. Entsprechend seinem Vorkommen in höher gelegenen Gebieten ist sein Lebensraum vergleichsweise kühl für madagassische Lebensräume: Im Südwinter (Juli, August) steigen die Temperaturen höchstens auf 23 Grad Celsius, und sinken bis auf unter 10 Grad Celsius in der Nacht. Im Südsommer (November, Dezember) steigen in seinem Lebensraum die Höchsttemperaturen auf um die 30 Grad Celsius, mitunter liegen sie auch höher.
Regenwald-Gebiete Ost- Madagaskars, der Lebensraum von Phelsuma quadriocellata Klima:
Endgröße:
Beide Geschlechter erreichen eine Gesamtlänge von 10- 12 cm. Dabei entfallen ca. 50% auf die KRL. der Tiere.
Lebenserwartung:
Die Lebenserwartungen im Terrarium beträgt zwischen 6 und 9 Jahren.
Aktivitätszeit:
tagaktiv
Ernährung:
Wachsmaden, Wachsmotten, kleine Grillen, Heimchen, Stubenfliegen und Drosophila. Alle Futtertiere werden mit Vitamin- und Kalkzusätzen in Pulverform angereichert. Alle Futtertiere werden mit Vitamin- und Kalkzusätzen in Pulverform angereichert. Gute Erfahrungen haben wir hierbei mit den Präperaten "Herpetal Complete T" und ZooMed's "Day Gecko Food" gemacht. Außerdem bieten wir unseren Tieren Fruchtbrei von Bananen an, dem wir etwas Honig beimischen. Die Flüssigkeitsaufnahme wird eigentlich durch die Wassertropfen, die beim täglichen übersprühen der Terrariumeinrichtung entstehen, gesichert. Allerdings sollte unseren Pfleglingen immer eine kleine Schale mit frischem Wasser zur Verfügung stehen. Ebenso eine kleine Schale mit zerriebener Sepiaschale für den Kalkhaushalt der Tiere.
Terrarienmindestgröße:
Wir halten unsere Phelsuma quadriocellata in einem Regenwaldterrarium der Größe 60 cm x 40 cm x 60 cm (LxBxH). Die Größe des Terrariums ist ein ungefährer Mindestwert und nach oben hin offen. Es gilt jedoch immer der Grundsatz: Je größer desto besser!
Aussehen:
Mit einer Länge von 10- 12 cm gehört diese Phelsume zu den kleineren Arten. Der Oberkörper zeigt eine smaragdgrüne Färbung, und auf dem Rücken sind auf sehr variable Weise leuchtend rote Punke und Striche als Zeichnungselemente verteilt. Charakteristisch für diese Art sind hinter den Vorderbeinen liegende schwarze Achselflecken (Posthumeralfleck), die eine blaue Umrandung aufweisen. Dieser kann bisweilen aber auch rot umrandet sein. Diese gaben den Geckos die Bezeichnung 'Augenfleck-Taggeckos' oder auch 'Pfauenaugen-Taggeckos'. Von der Unterlippe aus zieht sich ein schmales dunkles Band zunächst bis zum Ansatz des Oberarms, um dann hinter jenem bis zm eben genannten Fleck zulaufen. Die Tiere haben gelbe Augenringe, eine goldgelbe Iris und auf dem Kopf sowie im Nackenbereich können kleine blaue Punkte vorhanden sein. Der Schwanz ist etwas abgeflacht. Die Männchen von Phelsuma quadriocellata haben vergrößerte Präanoferal-Poren und einen massigeren und breiteren Kopf als die weiblichen Tiere.
copyright ©
Foto: Manuel Werner Verhalten:
Phelsuma quadriocellata wird in seiner Heimat Madagaskar häufig an Palmstämmen, oder auch auf grossblättrigen Pflanzen angetroffen. Das Balzverhalten des Männchens gleicht dem Imponiergehabe gegenüber Rivalen, wie man es auch von anderen Geckoarten kennt. Der Kopf wird ruckartig bewegt und auf dem Rücken ist ein deutlicher Buckel zu sehen. Die Männchen sind sehr territorial und dominant. Es wird daher empfohlen, die Tiere nur paarweise oder in einer kleinen Gruppe von einem Männchen und 1- 2 weiblichen Tieren zu halten. Bei der Gruppenhaltung mit mehreren Männchen kann es vorkommen, dass nicht dominate Männchen unterdrückt werden, was im schlimmsten Fall zum Tod des unterlegenen Tieres führen kann. Die Tiere sind sehr aktiv und aufmerksam.
Haltung im Terrarium:
Wir halten Phelsuma quadriocellata 1.2 in einem Eigenbau-Terrarium aus Holz mit den Maßen 60 x 40 x 60 cm, bei dem 3 Seiten geschlossen sind, d.h., sie sind nicht einsehbar. Dies gibt den Tieren eine zusätzliche Möglichkeit, sich vor neugierigen Blicken und anderen Umwelteinflüssen zu verbergen. Die Tiere können paarweise oder in Gruppen, bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen, gehalten werden. Bei der Gruppenhaltung ist auf ausreichend Platz zu achten. Sind zu wenig Platz und zu wenige Kletter- und Versteckmöglichkeiten vorhanden, wird sich ein Tier als dominant durchsetzten, was zur Folge hat, dass die unterdrückten Tiere nicht ihre volle Farbenpracht zeigen und im schlimmsten Fall auf Grund zu hohen Stresses sogar verenden. Durch tägliches Sprühen (am Besten in den Morgen- und ein zweites mal in den Abendstunden) wird die benötigte Luftfeuchtigkeit von tagsüber 50- 65 % und nachts 65– 80 % erreicht. Beim Sprühen sollte darauf geachtet werden, dass man leicht vorgewärmtes Wasser verwendet. Auch eine schöne Bepflanzung des Terrariums mit Promelien, Farnen und Sanseverien dient einem ausgeglichenen Klima, bietet Deckung für die Geckos und macht das Terrarium zu einem echten Blickfang im Wohnzimmer. Das Terrarium sollte nach ca. 3 Stunden wieder abgetrocknet sein. Ausserdem ist auf eine gute Belüftung zu achten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Auch Staunässe im Terrarium sollte vermieden werden. Für das nötige Licht sorgt man mit Hilfe von für Reptilien geeigneten UV- Leuchtstoffröhren (z.B. ReptiGlo 5.0, 8.0 usw.) oder stromsparenden UV- Kompaktlampen. Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass die Geckos für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit unbedingt ausreichende UV- Bestrahlung benötigen. Mit Hilfe eines Wärmespots (20 Watt für 2 Stunden am Tag reichen in der Regel aus) sorgt man für einen "Sonnenplatz" für die Tiere. Dort werden sie sich oftmals aufhalten und ihren Körper aufwärmen. Die Beleuchtungsdauer sollte täglich mindestens 12- 14 Stunden betragen. Das Einschalten der Beleuchtung erfolgt mittels einer Zeitschaltuhr. Als Bodengrund verwenden wir Terrarien- Humus, der mit etwas Moos abgedeckt wird und somit die Feuchtigkeit lange hält. Als Klettermöglichkeiten bieten wir den Geckos in erster Linie Bambusstangen in verschiedenen Grössen und unterschiedlichen Durchmessern an. Diese sind im Zoofachhandel erhältlich und werden gerne genutzt. Um eine optimale Haltung zu gewährleisten "gönnen" wir unseren Tieren eine "Winterruhe" von Ende November, Anfang Dezember bis Februar. Hierzu senken wir langsam die Beleuchtungsdauer von 12- 14 Stunden auf 7- 8 Stunden täglich. Die Temperatur senken wir in dieser Zeit von 25- 28 °C auf 20-23° C tagsüber und 18- 20° C nachts. Diese "Winterruhe" dient dem natürlichen Rhythmus der Geckos und löst nach ihrer Beendigung zuverlässig das Paarungsverhalten aus.
Nachzucht:
Phelsuma quadriocellata sind nach 10- 12 Monaten geschlechtsreif und pflanzen sich fort. Nach Beendigung der "Winterruhe" beginnt das Männchen mit der Balz um das Weibchen, indem es, wie bereits oben beschrieben, den Kopf ruckartig hin- und herbewegt, das Männchen stellt sich seitwärts auf, macht sich breit und zeigt seinen Rücken auf dem ein deutlicher Buckel zu sehen ist. In dieser Zeit scheint die Färbung des Männchens besonders intensiv zu leuchten. Wohl um dem Weibchen zu imponieren. Ist das Weibchen paarungsbereit, verhält es sich ruhig und schlängelt mit der Schwanzspitze. Bei der Verpaarung kriecht das Männchen von hinten auf das Weibchen, umschliesst deren Körper hinter den Vorderbeinen und verbeisst sich in deren Nacken. Dann hebt das Weibchen den Schwanz leicht an, damit das Männchen seinen Hemipenis in die Kloake einführen kann. Während der Zeit der Paarung sind die Tiere in der Lage, sich im Terrarium fortzubewegen. Der Paarungsakt dauert meist nur wenige Minuten. Dann schlägt das Weibchen mit dem Schwanz und das Männchen löst sich vom Weibchen. Der Paarungsakt kann in den nachfolgenden Tagen öfter wiederholt werden. Die Weibchen sind jedoch auch in der Lage, Spermien zu bevorraten, so dass sie auch nach Trennung vom Männchen noch befruchtete Eier ablegen können. Die Trächtigkeit der Weibchen lässt sich deutlich an den beiden Wölbungen im hinteren Körperbereich erkennen. Dabei liegen die Eier nicht auf gleicher Höhe, sondern sind etwas versetzt. Das Eine etwas mehr kopfwärts, das Andere etwas schwanzwärts. 4- 5 Wochen nach der Paarung kommt es zur Eiablage. Hierfür stelle ich den Weibchen eine Bambusröhre mit einem Durchmesser von ca. 2 cm, welche auf einer Seite (längs) aufgeschlitzt wurde (siehe Foto unten), als Eiablageplatz zur Verfügung. Hier hinein legt das Weibchen nun sein "Doppelei" . Um das Gelege besser aus der Röhre entfernen zu können, wurde diese vorher mit Backpapier ausgekleidet, welches nun mit den Eiern leicht entnommen werden kann. Anschliessend kommen die beiden schneeweisen, zusammengeklebten Eier in einen Brutbehälter und bei einer Temperatur von 25°- 27°C sowie einer Luftfeuchtigkeit von 50- 60% schlüpfen die Jungtiere nach ca. 45 Tagen. Die Schlüpflinge sind unmittelbar nach dem Schlüpfen selbstständig und sehr lebhaft! Sie haben eine Länge von 30- 35 mm, ihre Färbung ist zu diesem Zeitpunkt auf der Oberseite dunkel grün bis türkis blau und auf der Unterseite gelb- orange. In den ersten Wochen werden die Jungtiere in Kleinstterrarien untergebracht, um ihnen das Auffinden der Nahrung zu erleichtern. Gefüttert werden sie täglich mit Kleinsttieren wie Drosophila, kleinen Ofenfischchen, weissen Asseln und Micro- Heimchen. Es ist besonders wichtig, die Jungtiere mit ausreichend Calzium und Vitamin D3 zu versorgen, um Knochenkrankheiten vorzubeugen. Das Weibchen ist bereits unmittelbar nach der Eiablage wieder paarungsbereit und kann während einer Legeperiode im Abstand von 4- 5 Wochen mehrere Gelege hervorbringen. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt unter den gleichen klimatischen Bedingungen wie sie in den Terrarien der Elterntiere herrschen.
Quellen: Natur- und Tier-Verlag, Art für Art, "Der Augenfleck-Taggecko", ISBN: 978-3-937285-74-0 und "Faszinierende Taggeckos, Die Gattung Phelsuma", ISBN: 978-3-86659-059-5, ebenfalls vom Natur- und Tier-Verlag (www.ms-verlag.de).
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