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Gelbgebänderter Baumsteiger
wissenschaftlicher Name: Dendrobates Leucomelas
Schutzstatus: Dendrobates Leucomelas ist im Anhang II des WA. (Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens ) Anhang B der EU-ArtSchVO(EG) aufgeführt und somit besteht Nachweis- und Meldepflicht nach BArtSchVO.
Das Gift der Pfeilgiftfrösche: Neben der auffällig leuchtenden und grellen Färbung der Pfeilgiftfrösche dient das Gift in freier Natur in erster Linie der Abwehr. Es wird über die Haut abgegeben, soll diese ständig feucht halten und ist der Schutz gegen Bakterien und Pilze, die auf der immer feuchten Haut ansonsten optimale Wachstumsbedingungen vorfinden würden. Die Pfeilgiftfrösche besitzen nicht nur ein Gift sondern immer ein Gemisch von verschiedenen Substanzen. Das Gift tropischer Frösche zählt zu den stärksten Tiergiften überhaupt und setzt sich aus einer Mischung von bis zu 800 Alkaloiden zusammen. Die Gifte sind teils Alkaloide von hoher, teils proteinhaltige Sekrete von geringer Giftigkeit. Sie werden in Hautdrüsen erzeugt und treten bei Streß und auch bei leichtem Druck als milchiger Schleim aus. Das stärkste proteinfreie Froschgift heißt Batrachotoxin. Kommt auch nur eine geringe Spur dieses Giftes in die Blutbahn, so tritt der Tod durch Muskel- und Atemlähmung ein. Schon die Menge von fünf Milligramm Batrachotoxin genügt, um eine Maus sofort zu töten. Die größte Menge des Giftes produziert der "schreckliche Pfeilgiftfrosch", Phyllobates terribilis. Er besitzt auf seiner Haut genug Batrachotoxin um 20 000 Mäuse oder 10 erwachsene Menschen zu töten. Ein Gegengift ist derzeit nicht bekannt.
Da jedoch wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Pfeilgiftfrösche das Gift aus ihrer natürlichen Nahrung im Regenwald gewinnen, braucht man sich als Terrarianer normalerweise keine Gedanken zu machen. Die Tiere, die wir in unseren Terrarien halten, sind Nachzuchten und damit für den Menschen völlig ungefährlich.Für uns Liebhaber und Pfleger von Pfeilgiftfröschen besteht also kein Grund zur Besorgnis. Nach allen Tätigkeiten mit "Pfeilgiftfröschen" und im Terrarium immer die Hände waschen!
Verbreitung/Herkunft: Dendrobates Leucomelas ist ein tagaktiver Frosch und lebt in den tropischen Regenwäldern entlang des Flußsystems des Orinoco. Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über den tropischen Regenwald von Venezuela, nördlich bis zum Río Orinoco, östlich nach Guyana bis zum Essequibo River, südlich ins nördliche Brasilien und westlich bis ins östliche amazonische Kolumbien. Man kann ihn in Höhen von 50-800 m Höhe finden.
o Lebensraum von Dendrobates Leucomelas Klima: Temperaturen: Tag: 25-28 °C, nachts: 22-24 °C Luftfeuchte: Tag: 70-80% , morgens und abends bis 100% (Nebel, täglich 2 x mit lauwarmen Wasser Sprühen) Es empfielt sich, im Terrarium eine Nebel- bzw. Beregnungsanlage zu installieren. Endgröße:
Die Tiere erreichen eine Gesamtlänge von 30- 38 mm. Weibchen werden etwas größer und fülliger als Männchen.
Lebenserwartung:
Der gebänderte Färberfrosch kann im Terrarium ein Alter von 10 bis 15 Jahren erreichen.
Ernährung:
Kleine und Große Obstfliegen, Bohnenkäfer, Ofenfische, Springschwänze,tropische weisse Asseln, kleine Grillen und Heimchen. Alle Futtermittel sollten mit Vitaminpräperaten aufgewertet werden.
Terrarium: Wir halten Dendrobates leucomelas 1.1 in einem Regenwaldterrarium der Größe 60 cm x 40 cm x 50 cm (LxBxH). Die Größe des Terrariums ist ein ungefährer Mindestwert und nach oben hin offen. Es gilt jedoch immer der Grundsatz: Je größer desto besser!
Aussehen: Dendrobates leucomelas hat eine gelb-schwarze Bänderung Grundfarbe. Sie können in Form verschiedener Farbmorphe, wie zum Beispiel gebänderte und genetzte Varianten vorkommen. In der Färbung der Zeichnungen gibt es ebenfalls Unterschiede von hellgelb über orange-gelb bis grün-gelb. Eine Variante zeichnet sich durch grünlich gefärbte Gliedmaßen (meist nur die Füße) aus. Tiere einer Population aus Guyana zeigen mehr Gelb und besitzen in den gelben Bändern keine oder nur wenige schwarze Flecken. Wie bei allen Pfeilgiftfröschen lassen sich Männchen und Weibchen sehr schwer voneinander unterscheiden. Die Weibchen sind größer und fülliger als die Männchen. Die Männchen haben dafür breitere "Haftscheiben" am 2., 3. und 4. Finger.
Haltung im Terrarium: Wir halten Dendrobates leucomelas als Pärchen in einem Regenwaldterrarium, bei dem 3 Seiten geschlossen sind, d. h., sie wurden mit Styropor verkleidet und modeliert, anschliessend mit Flex Fliesenkleber überzogen und mit flüssigem Kunststoff wasserfest versiegelt. So sind sie nicht einsehbar. Dies gibt den Tieren eine zusätzliche Möglichkeit, sich vor neugierigen Blicken und anderen Umwelteinflüssen zu verbergen. Die Tiere können paarweise oder in ausreichend grossen Becken auch in Gruppen von 4-6 Tieren gehalten werden. Dabei ist zu beachten, dass die Männchen Reviere ausbilden und diese auch verteidigen. Die Weibchen hingegen kunkurrieren untereinander um die Männchen. In beiden Fällen führt dies zu Stress bei den unterlegenen Tieren. Sind zu wenig Platz und zu wenige Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten vorhanden, kann dies zur Folge haben, dass die unterdrückten Tiere im schlimmsten Fall auf Grund zu hohen Stresses sogar verenden. Durch tägliches Sprühen (am Besten in den Morgen- und ein zweites mal in den Abendstunden) wird die benötigte Luftfeuchtigkeit von tagsüber 70- 80 % und nachts bis 90 % erreicht. Beim Sprühen sollte darauf geachtet werden, dass man leicht vorgewärmtes Wasser verwendet. Auch eine schöne Bepflanzung des Terrariums mit Promelien, Farnen und Moosen dient einem ausgeglichenen Klima, bietet Deckung für die Frösche und macht das Terrarium zu einem echten Blickfang im Wohnzimmer. Ausserdem ist auf eine gute Belüftung zu achten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Für das nötige Licht sorgt man mit Hilfe von für Amphibien und Reptilien geeigneten Leuchtstoffröhren (z.B. T5 Tageslichtröhren 'Daylight' 6500 K/T4 Leuchtstoffröhren 'Froglight' 3400 K usw.) oder stromsparenden UV- Kompaktlampen. Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass die Frösche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit unbedingt ausreichende "Tageslicht"-Menge benötigen. Mit Hilfe einer Wärme- oder Heizmatte, die aussen am Terrarium angebracht wird, sorgt man für eine zusätzliche "Wärmequelle" für die Tiere. Dort werden sie sich oftmals aufhalten und ihren Körper aufwärmen. Die Beleuchtungsdauer sollte täglich mindestens 12- 14 Stunden betragen. Das Einschalten der Beleuchtung erfolgt mittels einer Zeitschaltuhr. Als Bodengrund verwenden wir eine ca. 2- 3 cm hohe Drainage aus Blähtonkugeln, diese wird dann ca. 1-2 cm hoch mit Cocos Chips aufgefüllt und anschliessend mit einem wasserdurchlässigen Vlies abgedeckt. Darauf kann dann mit Moosen, Flechten, Wurzeln und Laub der Boden gestaltet werden. Als Einrichtungsgegenstände eignen sich Mangroven-, Moorkien- und sonstige Wurzeln, Weinreben, Korkrindenstücke, Kokosnußhöhlen, Korkeichenäste und Lianenstücke. In das Terrarium sollte mindestens ein Wasserteil eingebaut sein.
Nachzucht: Zur Zucht braucht man mindestens ein geschlechtsreifes Männchen und Weibchen. Der Gelbgebänderte Baumsteiger erreicht die Geschlechtsreife mit etwa 12 bis 18 Monaten. Dann legt das Weibchen an geschützter Stelle (z.B. eine Petrischale unter einem Laichhäuschen oder einer Kokosnusschale oder in einer Filmdose) zwischen 4 und 8 Eier ab, die durch äußere Befruchtung vom Männchen besamt werden. In freier Natur schlüpfen nach etwa zwei bis drei Wochen aus den befruchteten Eiern die Larven (Kaulquappen). Diese werden vom Männchen ins Wasser getragen und nach ca. 70 bis 100Tagen ist die Metamorphose zum Jungfrosch abgeschlossen. Wir empfehlen, das Gelege aus dem Terrarium zu entnehmen und in einem Inkubator zu zeitigen, da Dentrobates leucomelas dafür bekannt ist, seine Gelege gelegentlich selber zu zerstören oder aufzufressen. Nach ca. 14- 18 Tagen sollten aus den Eiern die Kaulquappen schlüpfen. Die Kaulquappen werden bei einer Temperatur von ca. 23- 24 Grad einzeln in kleinen Plastikbehältern aufgezogen und mit zu Pulver zerstampften Fischtrockenfutter gefüttert. Auf einen regelmäßigen Wasserwechsel muß geachtet werden. Als Larven ernähren sie sich in freier Natur hauptsächlich von Plankton und anderen Mikroorganismen. Nach 70- 100 Tagen haben sich die Quappen zu kleinen Fröschen entwickelt und gehen an Land. Die jungen Frösche füttern wir mit Drosophila, Ofenfischchen, weissen Asseln, Erbsenläusen und später dann mit Micro- Heimchen oder frisch geschlüpften Bohnenkäfern.
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